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sleeping crows (text)

Schlafende Krähen

Stefan Pani Öl auf LW 150 x 160cm

Tote Krähen wurden hier als Trophähe aufgelegt, während der Jäger mit beiden Händen seine Waffe hält. Die ungewöhnliche Formation der Krähen erinnert an pastose gestisch aufgetragene Farbe, die in ihrer Textur ein untrennbares Gefüge erzeugt. Modifikationen: Zum einen wurde diese Assoziation als gestisches Zitat auf eine eher flache gegenständliche Malerei gesetzt, während der erhobene rechte Arm mit dem Zeigefinger am Mund zur Stille mahnt. Der Prozess des Entstehens ist für das Bildergebnis auch hier entscheidend. Die pastose Textur toter Krähen vereint eine doppelte Zuordnung wobei der Signifikant der gestischen Textur die Konnotation erlegter Vögel absorbiert. Die eigentliche Situation transformiert sich in einen banalen Konfliktraum zwischen Abstraktion und Figuration. Als Indiz hierfür ist die Waffe zu benennen welche die Person als Jäger ausweist. Ein anderer Hinweis bezeichnet die Einbettung eines gestischen Zitats in ein figuratives Umfeld von dem die traditionelle Besetzung figurativ-narrativer Gewalt anzunehmen ist, welche hier als solche verkörpert wird. Als negative Anpassung wäre hier der besagte Paradigmenwechsel zu bezeichnen, würde der modifizierte Jäger nicht zur Stille mahnen. Als wäre des Jägers Leistung in einer unbemerkten Annäherung zur gestischen Malerei auszumachen – ohne sie aufzuscheuchen. Durch die Geste des Jägers scheint die Negation gebannt. Während der narrativ figurative Anteil der Situation sich zu diesem Zwecke erschöpft, entfaltet hingegen das gestische Geflecht seine eigene undurchschaubare Logik – da es durch die geänderten Bedingungen die Konnotation schlafender Krähen aufnimmt. -Schlafende krähen, die nie und nimmer solche Formationen am Boden einnehmen würden.